Den afrikanischen Kontinent holte der Musikverein »Harmonie« Nußbach bei seinem Jahreskonzert musikalisch in die Kronguthalle. Vor den 350 Zuhörern ließen die 57 Musiker unter anderem die Flucht des Volkes Israel aus Ägypten lebendig werden.
Auch diesmal konnte das Jahreskonzert des Musikvereins »Harmonie« Nußbach die Erwartungen der Besucher in vollem Umfang erfüllen, sie erlebten am Samstagabend einmal mehr eine außergewöhnliche musikalische Darbietung voller Dynamik und Temperament. Unter Leitung von Thierry Abramovici boten die 57 Akteure ein sehr anspruchsvolles und abwechslungsreiches musikalisches Feuerwerk unter dem Motto »Afrika«.
Für das Vorstandsteam des Musikvereins hieß Florian Huber die rund 350 Besucher zum musikalischen Höhepunkt des Jahres in der Kronguthalle willkommen. Dann übergab er das Mikrofon Kai Wissmann, der als Moderator anschließend temperamentvoll, unterhaltsam und informativ durch den Abend führte und eine ganze Reihe musikalische Glanzpunkte ankündigen konnte, mit denen die Schönheit und die Weite des Kontinents musikalisch lebendig wurde. Das begann mit »Africa: Ceremony, Song, and Ritual«, einem faszinierenden Musikwerk, in dem Robert W. Smith Afrikas Feuer und Mystik verarbeitet. Bei den rhythmischen Herausforderungen dieses Stücks kam erstmals das Schlagzeug-Register voll zur Geltung, es stand auch bei den weiteren Stücken im Mittelpunkt.
Es folgte mit »A Movement for Rosa« einer der Höhepunkte des Konzerts; Mark Camphouse schrieb dieses beeindruckende Werk im Auftrag der Bürgerrechtsheldin Rosa Parks und erinnert mit ihm an die Freiheitsbewegung der schwarzen Bevölkerung in den USA. Mit »Siyahamba«, den Variationen auf einen Gospelsong aus Südafrika, gibt der Komponist Thomas Krause ein lebendiges Stimmungsbild der afrikanischen Steppe. Den glanzvollen Schlusspunkt vor der Pause setzte »Moses und Ramses«. Mit diesem Werk setzt Satoshi Yagisawa Bilder des monumentalen Films »Die zehn Gebote« in ein dramatisches Tongemälde um, in dem der Königshof und die Pracht des alten Ägypten ebenso eindrucksvoll geschildert wird wie das versklavte Volk Israel, dessen Flucht und deren Höhepunkt, als Moses das Meer teilt.
Tosender Applaus
Nach der Pause folgten weitere anspruchsvolle Originalwerke und Bearbeitungen für Sinfonische Blasorchester, die dem Musikverein »Harmonie« als Notenspenden zur Verfügung gestellt wurden. Auf das rhythmisch akzentuierte Stück »Sands of the Sahara«, das den Wüstenwind ebenso musikalisch umsetzte wie das Wirbeln eines Sandsturms, folgte eine Zeitreise in die Erdgeschichte mit »At the Break of Gondwana«. Benjamin Yeo beschreibt damit den Superkontinent aus Südamerika, Afrika und Arabien, als vor 150 Millionen Jahren die Kontinente auseinander drifteten.
Weitere Höhepunkte waren »Jambo Africa«, bei dem Mario Bürki seine Eindrücke einer Afrikareise musikalisch beschreibt und als klangvoller Abschluss des Konzerts »Das Dschungelbuch« in einem schönen und sehr anspruchsvollen Arrangement von Marcel Peeters.
Dankesworte von Florian Huber galten allen, die zum Gelingen des Abends beigetragen hatten, Geschenke und tosenden Applaus gab es für Dirigent Thierry Abramovici und den Moderator des Abends, Kai Wissmann. Bürgermeister Christoph Lipps gratulierte dem Musikverein zu dem unwahrscheinlich schönen Konzert. Es sei den Musikern mit Bravour gelungen, die ganze Schönheit und Vielfalt des afrikanischen Kontinents erlebbar zu machen. Für den begeisterten Applaus dankte das Orchester mit zwei Zugaben, natürlich auch passend zum Motto des Konzerts mit »Afrika«. (baden online, Peter Meier, 18.12.2018: https://www.bo.de/lokales/achern-oberkirch/musikverein-harmonie-brillierte-mit-jahreskonzert)